Früherkennung von Sehschwäche für Kleinkinder

Spätestens im 2. Lebensjahr sollten Kinder augenärztlich untersucht werden. Schielen ist eine Krankheit und nie harmlos.
Bei rechtzeitigem Erkennen können wir etwas dagegen tun und eine lebenslange Sehschwäche verhindern.
Was ist Schielen?
Schielen nennt man beständige oder immer wieder auftretende Fehlstellungen der Augen. Rund zwei Millionen Mitbürger leiden an Schielen. Sie leiden unter anderem an den mit dem Schielen verbundenen Sehstörungen.
Je früher das Schielen beim Augenarzt erkannt und behandelt werden kann, desto größer sind die Erfolgsaussichten. Mit Beginn des Schulalters sinken die Erfolgschancen erheblich.
Wie entsteht Schielen?
Schielen hat viele Ursachen. Jungen und Mädchen können gleichermaßen betroffen sein. Da in manchen Familien Schielen gehäuft auftritt, ist eine Veranlagung möglich.
Meistens ist die Ursache am Auge selbst zu suchen. Zum Beispiel:
- angeborene seitenungleiche Brechungsfehler
- einseitige Linsentrübungen
- Tumore im Auge oder Verletzungen
- nach Unfällen – Gehirnerschütterung
- nach schweren seelischen Krisen
Wie behandeln wir das Schielen?
Insgesamt sind zwei Ziele zu verfolgen:
Die Behandlung der Schielstellung und die Behandlung der Schwachsichtigkeit.
Zunächst ermitteln wir die Ursache des Schielens. Die Brechkraft des Auges wird ermittelt und gegebenenfalls eine Brille verordnet. Die Brille dient nicht nur allein dem Zweck der Sehverbesserung, sondern es wird häufig auch eine Verbesserung der Augenstellung im Sinne einer Schielwinkelverkleinerung erreicht.
Bei sehr vielen dieser Kinder wird das Schielen mithilfe der richtigen Brille beseitigt, bei anderen verringert es sich zumindest. Manchmal versuchen wir, das schielende Kind schon im zweiten Lebensjahr mit einer Brille zu behandeln.
Die zweite und wichtigste Behandlung ist die so genannte Okklusionstherapie. Zur Verhinderung von Schwachsichtigkeit wird in einem bestimmten Rhythmus jeweils ein Auge abgeklebt. Beispielsweise soll der Pflasterverschluss des nichtschielenden Auges das Trainieren des schielenden Auges bewirken. Diese Schwachsichtigkeit lässt sich nur in den ersten Lebensjahren erfolgreich behandeln. Später bleibt eine Therapie erfolglos.
Damit die Behandlung erfolgreich sein kann, ist das Engagement der Eltern bzw. Erziehungsberechtigten im Hinblick auf das Einhalten der Trainingsphasen die wichtigste Voraussetzung.
Eine Schielbehandlung kann sich manchmal bis zum 12. Lebensjahr und darüber hinaus erstrecken, weil Rückfälle noch bis zum Ende des Wachstumsalters hinein möglich sind. Wir wissen, dass Sie und Ihr Kind viel Geduld aufbringen müssen – aber eine Schielbehandlung kann nur erfolgreich sein, wenn Sie als Eltern bzw. Erziehungsberechtigte alle Trainingsphasen und Vorgaben einhalten.
Für Gutes Sehen ein Leben lang!